Was ist Wörterladen? Profi-Texter! Content PR Storytelling Referenzen Auftrag stellen Kontakt

Sollten Pressesprecher twittern?

Laut ARD/ ZDF Onlinestudie nutzen täglich 600.000 User Twitter. Es ist nicht nur ein hervorragendes Tool zur Recherche von Themen, Marktlage und als Stimmungsbarometer. Immer mehr Pressesprecher haben Twitter für sich und ihr Unternehmen entdeckt. Macht ein Pressesprecher-Auftritt für jedes Unternehmen Sinn? Diese Frage geht Wörterladen im heutigen Blogbeitrag nach.

Pressesprecher twittern

Wenn Pressesprecher twittern – Vorteile, Tipps und Themen © Heinrich Linse / pixelio.de

Twitter gehört immer noch zu einem der stärksten und stabilsten sozialen Netzwerken in Deutschland. Die Zahlen sind zwar nicht mit dem Klassenprimus Facebook zu vergleichen, dafür hat sich Twitter sein Alleinstellungsmerkmal als Kurznachrichtendienst erhalten.

Twitter ist ein Echtzeitmedium mit News-Charakter. Sie können dort brandaktuelle Neuigkeiten aus ihrem Unternehmen oder der Branche twittern. Mit #Hashtags versehen sind diese Neuigkeiten katalogisiert und über die Suchfunktion zu finden. Und diese wird in Twitter – anders als bei Facebook – vorrangig genutzt. So stoßen auch User auf Ihre News, die Ihnen noch nicht folgen.

Ein weiterer hoher Vorteil: Journalisten nutzen Twitter selbst als wichtiges Recherchetool – bei der dpa beispielsweise haben die Redakteure Twitter immer im Blick, um aktuelle Debatten und Geschehnisse zu verfolgen und entsprechende News aufzubereiten.

Wer soll am besten aus dem Unternehmen twittern?

Istes der Pressesprecher, ein Kommunikationsteam oder gar der Chef selbst? Diese Frage stellen sich immer wieder Unternehmen. Das hängt von einigen Faktoren ab: Größe des Unternehmens und dementsprechend Größe des Presseteams, Vielschichtigkeit der Unternehmenshemen, Newscharakter der Themen und die strategische PR-Ausrichtung.

Auf Twitter gibt es bereits viele sehr gute Beispiele, wie Unternehmenssprecher mit dem Kommunikationskanal Twitter umgehen. Vorreiter war sicher Stefan Keuchel, bis letztes Jahr Google-Sprecher, der sozusagen die ersten Stunden von Twitter genutzt hat, um mit den Google-Usern ins Gespräch zu kommen. Hier wurde auch schon mal unter „Bekannten gesprochen“. Er hat Google ein sympathisches Gesicht gegeben und konnte sich schnell bei Shitstorms oder kritischen Fragen einschalten und die Wogen glätten.

Heute hat sich die Twitter-Landschaft weiterentwickelt. Die Journalisten als wichtige Zielgruppe sind hinzugekommen, die mit News gefüttert werden wollen. Das heißt, Unternehmen haben zwei Zielgruppen, die sie auf sich aufmerksam machen und bedienen möchten: Ihre Zielgruppe und ihre Multiplikatoren. Diese können sie auf Twitter beide mit Informationen versorgen.

So nutzen Sie als Pressesprecher den Kommunikationskanal Twitter

Wenn Sie als Pressesprecher twittern sind Sie der verlängerte Arm des Unternehmens.

  • – Sie können Ihre Zielgruppe zeitnah informieren – auch über Themen, die auf den ersten Blick für eine Presseaussendung nicht geeignet scheinen.
  • – Journalisten können sich unkompliziert über eine Direktnachricht mit Ihnen in Verbindung setzen.
  • – Sie haben die Möglichkeit, kommende Pressenews bereits im Vorfeld mit Datum und Thema anzuschieben.
  • – Gespräche, Diskussionen lassen sich mit einem Text-Tweet beginnen – stellen Sie eine Frage, beginnen Sie eine Umfrage, teilen Sie eine Marktbeobachtung oder Studie.
  • – Nutzen Sie Aktions- und Gedenktage oder Saisonales (Beispiel #TagDerKomplimente), um mit Ihrer Zielgruppe ins Gespräch zu kommen.
  • – Sie können Branchenevents, Messen, eigene Events mit einem Liveticker begleiten.
  • – Über #Hashtags (ihre Suchbegriffe) können Sie die Reichweite Ihrer Tweets erhöhen. Sie dienen Ihnen aber auch als Recherchemöglichkeit für Sie, um in Diskussionen einzusteigen, Multiplikatoren oder Follower zu finden.

Natürlich können Sie als Pressesprecher über ein öffentliches Medium nicht „off the record“ sprechen. Aber Sie können den Meinungen und Botschaften des Unternehmens ein Gesicht geben und zeigen sich als Ansprechpartner für Journalisten und Ihre Kunden. Sie sind die erste Anlaufstelle für Fragen ins Unternehmen und Informationskanal aus dem Unternehmen.

Schauen Sie sich am besten „Pressesprecher“-Profile auf Twitter an, so bekommen Sie ein Gefühl, wie Unternehmen twittern. Suchen Sie nach #Pressesprecher und gehen dann auf Personen. Nun erhalten Sie Pressesprecher-Profile. Gute Beispiele sind DATEV oder der Industrieverband Agrar e.V.. Deren Kommunikationschef hat zudem einen eigenen Kanal, auf dem er als „Persönlichkeit“ spricht und auch seine politische Meinung äußert. Das muss aber immer vereinbar und abgesprochen sein mit dem Unternehmen. Leicht lassen sich so die Meinung einer Einzelperson mit der eines Unternehmens vermischen. Kann aber auch den Vorteil haben, dass Sie dadurch das Image Ihres Unternehmens schärfen. Es bleibt jedoch eine Gradwanderung, die Sie mit einem offiziellen Pressesprecher-Auftritt umgehen.

Die Alternative: Lassen Sie Ihren Geschäftsführer twittern

Gerade inhabergeführte Unternehmen und Familienunternehmen tut es gut, wenn der Geschäftsführer selbst twittert und dadurch das Image des Unternehmens prägt. Er ist der Stratege, Vordenker, Unternehmensleiter und dementsprechend kann er auch bei Twitter klar seine Meinung äußern – nicht nur zu Unternehmensthemen, sondern auch die Branche und den Markt an sich kommentieren und einschätzen, sich aber auch sozialpolitisch äußern. Er kann aus dem Nähkästchen plaudern, durchaus auch einmal Privates einfließen lassen und muss sich nicht so klar an die Kommunikationsregeln halten wie der Pressesprecher. Aber: Als Pressesprecher müssen Sie auch Rede und Antwort stehen, wenn Ihr Chef über das Ziel hinausgeschossen ist. Daher ist es sinnvoll, Sie erarbeiten gemeinsam mit ihm sein Twitter-Profil, umreißen Inhalte und Botschaften und bleiben im engen Kontakt zu Themen und Tweets.

Meine Meinung zu Pressesprecher twittern

Überlegen Sie, welche Themen Ihr Unternehmen über Twitter streuen möchte, welche Strategie Sie mit Twitter verfolgen möchten. Dementsprechend zeigt sich, ob ein Pressesprecher-Auftritt oder ein twitternder Geschäftsführer Ihre Ziele besser erreicht. Beide Ansätze führen zum Erfolg.

Den Artikel finden Sie in der aktuellen PR & Werbe Praxis 15/2019 und viele weitere spannende Themen.

Themen aus PR & Werbe Praxis 15/2019, die Sie zusätzlich interessieren könnten

  • – Mobile Kommunikation:Nutzen Sie Geofencing und Beacons für Ihr mobiles Marketing
  • – Online Marketing: Mehr Komfort bei Google My Business
  • – Leserfrage: „Welche Informationen gehören unbedingt in unsere Werbemailings?“
  • – Design: Schnell-Check für Ihr Logo
  • – Social Media: So verkaufen Sie Ihre Produkte über Instagram
  • – Leserfrage: „Was bedeutet Content Curation und wie können wir das nutzen?“
  • – Website-Check: So prüfen Sie Ihre Website – für mehr Kundenresonanz

Kommentieren